Anette Kuhn

Anette Kuhn wurde 1964 in Würzburg geboren. Sie studierte Freie Kunst mit dem Schwerpunkt Grafik sowie Kunsterziehung an der Staatlichen Akademie in Stuttgart. 1986 bis 1987 verbrachte sie ein Auslandsjahr in Mexiko, wo sie Fotografie und Freie Grafik studierte. Arbeitsstipendien erhielt sie von Kanada, Mexiko und Deutschland.

Ihre Arbeit war international in Einzel- und Gruppenausstellungen zu sehen, von denen besonders ihre Ausstellungen 2015 im CHOPO-Museum und 2010/2012 im Museum für Moderne Kunst in Mexiko-Stadt hervorzuheben sind. Die Gruppenausstellung Out of Order im Spazju Kreativ auf Malta wurde 2020 vom Berliner Senat gefördert.

Auf den ersten Blick wirkt das Werk wie eine Collage aus Pixeln, Fragmenten und deformierten Bildteilen – ein visuelles Rauschen, das an Glitches und digitale Artefakte erinnert. Doch bei näherer Betrachtung offenbart sich eine vielschichtige Auseinandersetzung mit Gewalt, Medienkonsum und der fragmentierten Wahrnehmung von Realität im digitalen Zeitalter.

Das Werk kombiniert dreidimensionale Elemente – aus kleinen, bemalten Würfen bestehend – mit fotografischen Bildebenen, die scheinbar zufällig verzerrt oder dupliziert sind. Diese Struktur erinnert an digitale Bildbearbeitung, verweist aber zugleich auf die haptische Qualität klassischer Assemblagen. Inhaltlich geht es bei dieser Arbeit um die Zunahme alltäglicher Gewalt in den letzten Jahren, sei sie verbal oder handgreiflich. Die fotografischen Szenen zeigen gewalttätige Interaktionen, deren narrativer Zusammenhang jedoch durch die Fragmentierung unklar bleibt.

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