Wunderkammer im Schlossgarten Schönhausen

1.5.-14.5. Marc Haselbach sucht Wunder

Der Bildhauer Marc Haselbach wendet sich im Schlossgarten Schönhausen an die Besucherinnen und Besucher mit einer Frage: „Zeig mir deine Wunder? Oder: Hast Du ein Wunder bei Dir zuhause?“ Es ist die dazugehörige ganz persönliche Geschichte, die er sammelt und ihn interessiert und den Wert jedes Wunders ausmacht. So lädt der Künstler ein zu Gesprächen über unsere ganz persönlichen „Göttinnen, K*uns*t und die Welt“ und gestaltet daraus einen „Wunderkarren“.

Den Wunderkarren entwickelt Haselbach als soziale Plastik, Installation, Begegnungsort. Mit ihm steht er täglich im Schlossgarten, immer an der selben Stelle. Der Wagen mit seinen Boxen und Schubladen ist sein Arbeitsgerät und temporäres Archiv. Davor platziert – ein kleiner Tisch, der „Tisch der Wunder“. Dieser lädt zum Verweilen ein. Durch die Gespräche erhält Haselbach Einblicke in unsere Geschichten, fragt nach und hört zu. Seine Arbeit ist es, die Wunder untereinander in Bezug zu bringen, Hintergründe zu bemalen, schnelle Zeichnungen für Wunder zu erfinden, Fragestellungen zu inszenieren und zu Dialogen aufzufordern.

Den Höhepunkt bildet der „Tag der Wunder“ am 14.05. um 18:00 Uhr, wenn sich die „Soziale Plastik“ in einer Aufführung entfaltet: Der Achtjährige schildert der 87jährigen Frau sein Wunder und umgekehrt, alle aus dem Kiez, gern im Kreis um den Wagen im Angesicht der Wunderdinge. Am Ende ist diese Form der neu gefundenen Verbindung gelebte Menschlichkeit und das Sammeln in Zeiten von Kriegs- und Katastrophenmeldungen als Gegenbild zu verstehen. Die Gemeinschaft im „Bestaunen statt Bekämpfen“ und im „Bewahren statt Auslöschen“ kann als Überlebensansatz gesehen werden. Jedes Wunder erhält der Geber am Ende der Ausstellung wieder zurück.

Das mehrfach ausgezeichnete und in den Medien begleitete Kunstprojekt erhielt bereits Katalog-und Filmförderungen, viele Einladungen zu Inszenierungen, Stipendien und internationale Preise., u.a. eine Förderung der Bundeskulturstiftung 2007 oder das Attendorner Kulturstipendium 2015. Seit 2022 besteht dauerhaft eine Kooperation mit dem Museum der Franken (Festung/ Würzburg) und dem Freistaat Bayern.

2024 wird die Wunderkammer in Pankow durch das Kunstfestival artspring 2024 in Berlin gefördert. Alle, die mitmachen wollen, sind eingeladen, an der Wunderkammer im Schlosspark Schönhausen mitzuwirken.

Ab 1.5.-14.5. täglich in der Zeit von 14 – 20 Uhr.

Fotos © Peter Bräunig

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